Musicdirectory.ch: Auf ein Bier mit einer Musikplattform

Elia von Helvetiarockt hat sich mit musicdirectory.ch auf ein Bier getroffen. Mit Abstand unter blauem Himmel. Die letzten Wochen waren turbulent. Die Plattform Music Directory wurde am 20. Oktober 2020 zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, danach ging es drunter und drüber. Sowohl in der Kampagnenarbeit wie auch im Innern der neuen Datenbank. Es war also höchste Zeit, gemeinsam anzustossen.

Elia, Leitung Kommunikation: Na, wie hast du eigentlichen unseren Launch erlebt?

Musicdirectory.ch:  Ich bin immer noch ein bisschen ausser Atem. Das war schon sehr speziell für mich, plötzlich im Rampenlicht zu stehen. Das gesamte letzte Jahr habe ich Tag ein Tag aus mit eurem Projektteam verbracht, versuchte mich, so einfach gestalten zu lassen wie nur möglich. Natürlich war ich auch mal bockig und vielleicht werde ich das auch wieder sein. Aber als sich dann plötzlich so viele Menschen registriert haben, mich durchstöbert haben, wollte ich natürlich keinesfalls bocken. Zum Glück ist mir das grösstenteils gelungen, ausser als ein, zwei Mal das Lampenfieber aufgrund des hohen Andrangs etwas zu hoch war und mir der Server überhitzte.

Elia: Lacht – Ja, damit hast du uns definitiv auf Trab gehalten an diesem warmen Oktobertag. Ich glaube für uns alle war es sehr speziell. Wir waren gut vorbereitet und trotzdem konnten wir nicht abschätzen, was nach dem „Online-Gehen» genau geschieht. Dass wir nach 8 Stunden bereits 300 Einträge auf dir sammeln würden, dass eine so breite Community aus der Musikbranche positiv auf dich reagiert hat – ja, das hat mich definitiv auch umgehauen und sehr gefreut.

Muiscdirectory.ch: Ich dachte ja vorher, ich würde mich recht gut auskennen in der Musikwelt – hatte ja genügend Zeit für Recherche während ihr da an mir rumgeschraubt habt. Aber dann als sich all die Menschen registriert haben: ich kannte so viele Namen und so viele verschiedene Projekte nicht. Ich verbringe jeden Tag sicher eine Stunde damit, die Personenprofile durchzustöbern und mir all die Musik anzuhören.

INFO BOX

musicdirectory.ch von Helvetiarockt ist eine viersprachige Plattform, auf der sich Frauen, inter, non-binäre und trans Menschen in der Schweizer Musikbranche registrieren können. Dem Argument «Es gibt ja keine Frauen!» setzt Helvetiarockt musicdirectory.ch entgegen und sagt: «Eben doch – und sogar noch weitaus mehr.» Strukturelle Ungleichheiten das Geschlecht betreffend akzeptieren wir nicht. Auch wir prägen die Schweizer Musikbranche. Wir sind da. Wir sind sichtbar. Frauen, inter, non-binäre und trans Menschen vernetzen sich, tauschen sich untereinander aus und arbeiten zusammen. Die Plattform ist für Musiker*innen, Produzent*innen, Booker*innen, Veranstalter*innen, Fotograf*innen. Egal welches Niveau. 

Elia: Genau, alle können so viel Zeit auf der Plattform verbringen. Zum Glück gehört es auch ein bisschen zu meinem Job. Da fällt mir grad das eine Feedback wieder ein, wo es hiess, die Plattform sei wie Facebook, mensch verliert sich darin.

Musicdirectory.ch: Nur dass ich zum Glück nicht von Algorithmen geleitet bin und die Daten sicher abspeichere. Auf mir ist nur sichtbar, was die Menschen eingeben. Anschliessend kann jedes Interesse und jede Fähigkeit national oder kantonal gefiltert gesucht werden. Zuoberst auf der Seite sind jeweils diejenigen Profile, die sich als letztes registriert haben.

Elia: Pssst, sag das nicht zu laut, wir wollen nicht, dass nun alle warten mit der Registration, um zuoberst zu erscheinen. Wir haben ja das Ziel von 1'000 Einträgen innerhalb eines Monats. Es fehlen uns noch um die 200 – «Jetzt registrieren und heute noch zuoberst sein» sollte das Motto sein!  

Musicdirectory.ch: Stimmt, der 20. November ist ja schon bald. Die Zeit rennt. Während ich mich langsam eingespielt habe, seid ihr immer noch am Schwitzen.

Elia: Ach, lieber schwitzen als frieren zu dieser Jahreszeit. Und keine Angst, an dir wird weiterhin fleissig rumgedrückt, auch im Hintergrund. Eine viersprachige Webseite ist ja bekanntlich nicht nur ein Zuckerschlecken, gerade wenn das Übersetzungsplugin gerne Streiche spielt - und wir haben auch viele neue Schlagworte aus der Community erhalten, das Futter geht uns also definitiv nicht aus. Wir wollen ja, dass die Menschen dich künftig weiterhin so beanspruchen!

Musicdirectory.ch: Oh herrje, darauf brauche ich ein Cheers.

Elia: Cheers.